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15.November.2006 │ 

Wie Kinder- und Jugendarbeit wirken kann

Die Wirkungen von Kinder- und Jugendarbeit standen im Mittelpunkt des Fachkongresses »Kinder- und Jugendarbeit wirkt!«, der am 13./14.11.2006 mit über 100 Teilnehmer-inne-n in Celle stattfand. Mit dem Titel nahm die Tagung bereits ein wesentliches Ergebnis vorweg: »Kinder- und Jugendarbeit wirkt!«, darin waren sich alle Anwesenden einig. Doch wie?


Wie Kinder- und Jugendarbeit wirken kann, wurde dabei wissenschaftlich anhand der Ergebnisse von vier aktuellen Studien zur Jugendarbeit belegt. Dr. Thomas Kreher (Iris e.V.) unterstrich als zentrales Ergebnis der Studie »Biografische Nachhaltigkeit von Jugendverbandsarbeit«, welche hohe Bedeutung heute Erwachsene rückblickend ihrer Mitgliedschaft oder ihrem Engagement in einem Jugendverband beimessen – sowohl im Hinblick auf die persönliche als auch auf die berufliche Entwicklung.

 

Diese Ergebnisse konnte auch Erich Sass (Uni Dortmund, DJI) anhand erster Ergebnisse aus dem Forschungsprojekt »Informelle Lernprozesse im Jugendalter in Settings des freiwilligen Engagements« bestätigen. Daniela Perl (Uni Regensburg) konnte die positiven Wirkungen Internationaler Jugendbegegnungen belegen – ein Beleg dafür ist die Vielzahl Erinnerungen, die Teilnehmer-innen solcher Maßnahmen auch zehn Jahre später noch damit in Verbindung bringen. Einen Blick auf die wichtigen Wirkungen der offenen Jugendarbeit und insbesondere der dort stattfindenden Bildungsarbeit warf Dr. Peter Cloos (Uni Kassel). In der Diskussionsrunde mit den Forscher-inne-n nach Ende der Workshop-Phase forderten sie, dass die Förderung der Jugendarbeit nicht reduziert werden darf, vielmehr sei es im Gegenteil wichtig, die bestehenden Strukturen zu stärken und zu fördern und den Trägern Freiräume für neue Projekte zu bieten.

 

Wie Kinder und Jugendarbeit zukünftig wirken kann – damit befassten sich zum Einstig in den Fachkongress Jens Pothmann (AKJstatt) und Prof. Dr. Benno Hafeneger (Uni Marburg). Jens Pothmann zeichnete anhand der Zahlen aus der Jugendhilfestatistik ein düsteres Bild für die Entwicklung der Jugendarbeit, insbesondere in Niedersachsen, auf: Bereits heute gäbe es in Niedersachsen eine geringere Pro-Kopf-Dichte der Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit als im Bundesdurchschnitt und auch die Zahl der Beschäftigten läge mit 42 auf 10.000 junge Menschen um über 10% unter dem bundesweiten Vergleichswert. Demgegenüber stehe eine höhere Maßnahmenförderung als in den meisten anderen Bundesländern, was das hohe ehrenamtliche Engagement in der niedersächsischen Jugendarbeit belege. Insgesamt sei jedoch auch hier ein deutlicher Rückgang der geförderten Maßnahmen zu verzeichnen. Benno Hafenegger setzte sich auf Grundlage dieser Zahlen kritisch mit der gesellschaftlichen und insbesondere mit der politischen Verankerung der Jugendarbeit auseinander. So werde die gesellschaftliche Bedeutung der Jugendarbeit zwar immer wieder unterstrichen, dennoch würden die Zuschüsse gekürzt und den Trägern immer neue Aufgaben auferlegt. Hafenegger forderte aber auch die Jugendarbeiter-innen auf, die Wirkungen und Kompetenzen ihrer Profession stärker als bislang herauszustellen, sich zu profilieren und gleichzeitig auch die Grenzen der Jugendarbeit deutlich zu machen.

 

Wie Kinder- und Jugendarbeit noch wirken kann, wenn die Kürzungen im Bereich der Jugendarbeit fortgesetzt werden sollten, damit setzte sich auch Prof. Dr. Wolfgang Bisler auseinander und zeigte in seinem Referat auf, wie das KJHG die Arbeit der Träger der Jugendarbeit absichert und welche Chancen aus seiner Sicht bestehen – sollte es hart auf hart kommen – eine Förderung der Jugendarbeit rechtlich durchzusetzen.

 

Doch welche Auswirkungen haben die aktuellen (jugend-)politischen Entwicklungen auf die Jugendlichen? Wie verhalten sie sich zu Politik? Und was ist für sie politisch? Damit befasste sich Prof. Dr. Roland Roth (Hochschule Magdeburg/Stendal). Er präsentierte Ergebnisse von aktuellen Jugendstudien (Shell-Studie, DJI-Survey, Freiwilligen-Survey u.a.) und setzte sich kritisch mit deren Ergebnissen auseinander.

 

Wie Kinder- und Jugendarbeit wirken kann – diese Frage stellten sich auch die Mitdiskutant-inn-en der von Mike Corsa (AEJ-Generalsekretär) moderierten "Jugendpolitischen Diskussionsrunde", angesichts der Tatsache, dass die jugendpolitischen Sprecherinnen der Landtags-Regierungsfraktionen der Einladung nicht gefolgt waren bzw. kurzfristig abgesagt hatten. Mike Corsa kritisierte das Fehlen heftig. Aus seiner Sicht stellt sich die Frage nach der Bedeutung der Jugendarbeit und -politik in Niedersachsen: Wie kann es sein, dass der Landtag auf der einen Seite einstimmig das »Jahr der Jugend« beschließt und auf der anderen Seite die Regierungsfraktionen bei der zentralen Fachveranstaltung im Rahmen eben dieses Jahres mit Abwesenheit glänzen? Eine kritische Auseinandersetzung mit den bedenklichen jugendpolitischen Entwicklungen in Niedersachsen sei somit deutlich erschwert worden.

 

So bestand dann auf dem Podium weitestgehende Einigkeit über die Notwendigkeit einer kontinuierlichen Jugendförderung, die nötigen kommunalen und landesweiten Strukturen und Qualitätsstandards der Jugendarbeit und breites Unverständnis über die Zerstörung von Strukturen und die mangelnde Beteiligungskultur – insbesondere im »Niedersächsischen Jahr der Jugend«.

 

Zum Abschluss des vom Niedersächsischen Landesjugendamt in Kooperation mit dem Landesjugendring Niedersachsen veranstalteten Fachkongresses hob Prof. Dr. Werner Thole insbesondere die Bildung als zentrale Aufgabe und herausragende Kompetenz der Jugendarbeit hervor.

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