Am 09. August fand der Ausflug in den Hochseilgarten statt. Wir trafen uns zunächst um 10.00 Uhr morgens in den Räumen von Kore e.V. in Göttingen. Keines der Mädchen kam alleine, aber die Gesamtgruppe kannte sich noch nicht. Daher begannen wir das Treffen mit einigen Kennenlern- und Kooperationsspielen. Nach etwa einer Stunde brachen wir in 2 Autos Richtung Hochseilgarten auf. Dort empfingen uns die 2 Trainerinnen auf einem Wanderparkplatz. Es hieß nun zunächst sich auf einem kleinen Pfad Richtung Hochseilgarten in den Wald durchzuschlagen. Auf etwa halben Weg hielten wir an einer Waldhütte. Dort wurden wir von den Trainerinnen mit dem nötigen Equipment ausgestatten. Außerdem wurden wir in die Sicherheitsvorkehrungen eingewiesen. In voller Montur ging es dann also weiter. Im Hochseilgarten angekommen wurden wir in 2-er Teams aufgeteilt. Jedes Team musste nun vor den kritischen Augen der Trainerinnen zunächst einen Übungsparcours durchlaufen. Es wurde viel Wert darauf gelegt, dass sich die die Teampartnerinnen gegenseitig helfen und darauf achten, dass die jeweils andere die Sicherheitsvorkehrungen beachtet. Dann ging es in den Teams hoch in die Bäume. Es galt die 9 Stationen mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad in Höhen zwischen 5 und 10 Metern zu bewältigen. Was für manche der pure Spaß war, den es durch einige besondere Herausforderungen wie Augen schließen noch zu vergrößern galt, war für einige schon die Höhe eine besondere Herausforderung. Durch gegenseitige Unterstützung und Bestärkung brachten alle Mädchen den Parcours zu Ende. Und wurden hier belohnt mit dem »Flying Fox«, einer etwa 100 Meter langen Seilrutsche. Einige Mädchen sind so erst auf den Geschmack gekommen und durchkletterten den ganzen Parcours ein zweites Mal.

Bevor wir den Besuch im Seilgarten beendeten wurden die gemachten Erfahrungen in der Gruppe reflektiert. Außerdem gab es Feedback für die Trainerinnen und den Ausflug insgesamt. Viele Mädchen gingen mit Stolz aus der Veranstaltung, weil sie sich Dinge getraut hatten, von denen sie nicht sicher gewesen waren ob sie sie schaffen können. Auch die Bewältigung im Team wurde sehr positiv bewertet. Es wurde besonders herausgestellt, dass sich die Unterstützung von Einzelnen oder auch einer Gruppe auf die Bewältigung von alltäglichen Problemen übertragen ließe.

Gerade für Mädchen, die häufig sehr kritisch auf ihre Körper blicken, ist Klettern eine gute Möglichkeit einen positiven Bezug zu ihrem Körper und Vertrauen auf ihre Leistungsfähigkeit zu entwickeln. Auch das Aufbrechen bzw. Erweitern von gesellschaftlich festgelegten Rollenvorgaben (Klettern und andere »Risikosportarten« werden ja vornehmlich von Jungen und Männern betrieben) ist wichtig um Mädchen bei der Entwicklung einer selbstbewussten Identität zu unterstützen. So war der Ausflug eine gute Möglichkeit Klettern im Hochseilgarten Kennenzulernen und diesbezüglich ein erstes Erfolgserlebnis mit nach Hause zu nehmen.

Gegen 17:00 Uhr erreichten wir Göttingen und beendeten den Ausflug.