Gender Mainstreaming in der Zirkuspädagogik

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Projektinhalte
Qualifizierung von ehrenamtlichen Mitarbeiter-innen, Analyse der Gleichstellung der Geschlechter in der Zirkusarbeit des BDP, Entwicklung von Fördermaßnahmen, Umsetzung und Dokumentation


Träger: Bund Deutscher PfadfinderInnen   Region: Rotenburg (Wümme)



Bericht Umsetzung 2010 - September 12, 2011 11:40:58
Von Bund Deutscher PfadfinderInnen

Die entwickelten Ideen zum Einsatz des Dinocars in der Vorstellung ließen sich bisher überhaupt noch nicht umsetzen, sind aber weiterhin lebendig und sollen in diesem Jahr angeboten werden.


 


Der Einsatz von Skateboards und Inlinern bei den Proben, im freien Training und in der Vorstellung stieß besonders bei einer Schulklasse, die eine Zirkusklassenfahrt bei uns machte, auf große Begeisterung. Die Schwierigkeiten, mit Skateboards und Inlinern in der mit Matten ausgelegten Manege zu fahren, wurde von der Gruppe durch phantasievolle Erweiterungen unserer Rampe mit eindrucksvollen Konstruktionen aus Biertischen und Bänken gelöst und erfolgreich in die Vorstellung eingebaut. Mit viel Spaß wurden die Ideen dieser Konstruktion von anderen Gruppen aufgegriffen, abgewandelt und mit zusätzlichen Geräten wie Einrädern und Fahrrädern ausprobiert, was wir bei der NeXt Konferenz auf der Bühne zeigten.


 


Im Mai hatten wir zwei sehr nette und engagierte Fachfrauen der DGB-Jugend bei einem Zirkusprojekt zu Gast, die einen Genderwatch durchführten. Hierzu soll es einen ausführlichen Extrabericht geben. Da wir diesen leider trotz mehrmaligen Nachfragens noch immer nicht erhalten haben, soll nun hier aus der mündlichen Nachbesprechung kurz berichtet werden. Unser Projekt, die Angebote, die Zirkuspädagogik und unsere Umsetzung wurden von den Mitarbeiterinnen der DGB-Jugend sehr gelobt und begeistert beobachtet. Auch die Genderaspekte, die in den einzelnen Proben enthalten sind, stießen auf große Zufriedenheit bei den Beobachterinnen. Es gab nur kleinere Vorschläge zur weiteren Verbesserung und Vertiefung der Genderanteile in unserer Zirkusarbeit. Dies war z.B. bei der Fakirprobe, bei welcher die Mädchen Tops angeboten bekommen, um sich in der Ausprobierphase mit dem Bauch oder Rücken auf Scherben und Nagelbrett legen zu können. Hier gab es den Vorschlag, auch den Jungen ein Top anzubieten, was wir beim nächsten Projekt auch erfolgreich ausprobierten. Das Top wurde dann Prompt von einem Jungen begeistert angenommen und sogar in der Vorstellung mit einer lustigen Frisur aus vielen kleinen Zöpfchen bei der Aufführung getragen.


 


Um das Einradfahren für Jungs interessanter zu gestalten, versuchten wir, dieses in die Ausprobierphasen am Anfang eines jeden Zirkusprojektes wieder aufzunehmen. (Wir hatten uns vorher entschlossen, das Einradfahren besonders bei den kurzen Zirkusprojekten in der Ausprobierphase nicht mehr anzubieten, weil es für absolute Einradanfänger in der kurzen Zeit nicht möglich ist, das Einradfahren zu lernen und in der Vorstellung damit aufzutreten.) Das Anbieten einer Ausprobierphase für Einrad führte dazu, dass das Einrad insgesamt etwas mehr ausgewählt wurde und die Teilnehmenden Kompetenzansätze erwarben, die sonst nicht wahrgenommen worden währen. Darum hat sich dieses Angebot auf jeden Fall als sinnvoll erwiesen und wir werden es beibehalten, obwohl es noch nicht direkt erkennbar dazu geführt hat, dass mehr Jungen Einrad auswählen.


 


Ganz intensiv wurde in allen Projekten in diesem Jahr die Möglichkeit geboten, dass auch die Jungen in den Kostümproben, besonders für die Clownnummern, Kleider anprobieren und teilweise auch darin auftreten.


 


Besonders bei unserer jährlichen Tournee, dem Sommertreck, muss das Zirkuszelt häufig auf und abgebaut werden, dabei müssen u.a. 1,20 m lange Erdnägel etwa 1m tief in die Erde geschlagen werden. Der Auf und Abbau erfolgt mit der ganzen Gruppe, alle sollen nach ihren Möglichkeiten mithelfen. Dabei ist die Gruppe einer gewissen Belastung ausgesetzt, die von allen großen Einsatz erfordert. Meistens gibt es in einer Gruppe welche, die zur Stelle sind und gerne mit anpacken und andere, die sich drücken. Um die Arbeiten gerecht zu verteilen machen wir oft Arbeitsgruppen, die dann für bestimmte Teilaufgaben meist mit Hilfe einer Betreuerin oder eines Betreuers zuständig sind. Dadurch versuchen wir, die Aufgaben überschaubarer zu machen. Im Zuge dessen hat sich über die Jahre die Richtlinie entwickelt, dass alle, die noch keine 10 Jahre alt sind, nicht unbedingt einen Erdnagel einschlagen müssen, weil sie dazu körperlich noch kaum in der Lage sind. Alle 10 jährigen sollen jedesmal einen Erdnagel einschlagen, alle 11 jährigen 2 und alle ab 12 Jahren 3. (Auch die Köchin hat sich da in einigen Jahren mit viel Spaß für alle mit eingebracht). Es wird aber nur als Richtwert gehandhabt. Es gibt keine Kontrollen, alle dürfen auch mehr einschlagen, es gibt auch die Möglichkeit einen Erdnagel nur halb einzuschlagen und dann abzuwechseln, und es können auch die jüngeren einige Schläge probieren. Zu Beginn des Gesamtprojektes Gender mainstreaming in der Zirkuspädagogik im letzten Jahr hatten wir beobachtet, dass häufig Jungen gerne Erdnägel einschlagen und die Mädchen sich eher zurückhalten. Wir fragten uns nun bei den Vorbereitungen für die diesjährige Tournee, woran das liegen könnte und beschlossen vermehrt darauf zu achten, den Mädchen dabei Unterstützung zu geben, indem wir versuchen wollten, ihnen Fachkompetenzen zu vermitteln und Tipps zu Einschlagtechniken zu geben. Leider hatten wir dann in diesem Jahr eine Gruppenzusammensetzung von eher jüngeren Mädchen (10-13 Jahre) und eher älteren Jungen (12-15 Jahre), wobei diese Mädchen teilweise für ihr Alter eher zierlich gebaut waren, so dass wir unser Konzept in diesem Jahr nur ganz ansatzweise umsetzen konnten, es aber für die Zukunft weiter verfolgen wollen.


 


Ab Ende der Sommerferien beschäftigte uns dann aus gegebenem Anlass besonders das Thema Übergriffe (wegen der Vorfälle auf Ammeland). Neben Grundsatzgesprächen, wiederholtem und verstärktem ins Bewusstsein rücken der Jugendschutzgesetze beim Team und bei den Teilnehmenden und erhöhter Aufmerksamkeit für Vorgänge in der jeweiligen Gruppe, besonders in den Pausen, versuchten wir sehr erfolgreich die präventiven Möglichkeiten der Zirkustechniken zu nutzen. So bietet z.B. die Akrobatik viele Möglichkeiten des Erlebens von Körperkontakt, angenehmen und unangenehmen Berührungen, Erweiterung der Selbst- und Fremdwahrnehmung, Wahrnehmung der eigenen Grenzen und der der anderen. Für diese vielfältigen Möglichkeiten konnten wir auch das Aufwärmtraining einsetzen. Wir arbeiteten mit diesen vertieften Möglichkeiten dann im Herbst mit einer Gruppe, in der sehr viele Teilnehmende mit sozialen Problemen z.B. aus Pflegefamilien und Einrichtungen waren. Das Konzept und das gesamte Setting im Zirkusprojekt (vielfältige Angebote ohne Leistungsdruck, aber mit Anforderungen, die Erfolgserlebnisse entstehen lassen) führte im Laufe der Woche dazu, dass die zunächst eher angespannten Teilnehmenden ganz entspannt eine schöne Freizeit genießen konnten. Trotz des eher hohen Aggressionspotenzials dieser Gruppe wurden Auseinandersetzungen deutlich seltener, und wenn sie auftraten konnten sie von den Teilnehmenden sehr sozialverträglich gelöst werden.


 


 


Immer wieder beobachten wir, das Kinder in einem bestimmten Alter, und zwar etwa in der 3./4. Klasse, das andere Geschlecht massiv ablehnen (Jungs sind doof). Wir fragen uns, welche Entwicklung sich in dieser Phase abspielt und wie damit umgegangen werden kann. Es können verschiedene Ausprägungen der Ablehnung festgestellt werden. Es kann sein, das es für einige schon eine Vergewaltigung ist, wenn sie aufgefordert werden, neben einem Kind anderen Geschlechts auch nur im Kreis zu stehen, oder wenn im Ablaufplan zwischen den Namen der Mitwirkenden einer Nummer ein Pluszeichen steht. Wir versuchen, auf solche Situationen einzugehen, indem wir z.B. bei unserer großen Anfangs- Pyramide einzelnen anbieten, die Plätze zu tauschen und die Namen im Ablaufplan durch ein Komma zu trennen. Trotzdem bleiben bei diesem Thema noch Fragen offen, die weiterhin bearbeitet werden sollen.


 


 


Gelegentlich ergibt es sich, dass beim Zirkus Wanjanini reine Mädchengruppen entstehen. Z.B. hatten sich bei einer regelmäßigen Gruppe in diesem Jahr nur Mädchen angemeldet, oder es haben bei einer Freizeit nur Mädchen eine bestimmte Zirkustechnik ausgewählt, so dass die Proben für diese Technik in einer reinen Mädchengruppe stattfinden (z.B. Einrad). Manchmal wurde in diesen Gruppen dann konzentriert und selbständig an den Nummern gearbeitet, manchmal gab es aber auch besondere Konflikte (bösartig als Zickenkrieg bezeichnet) die sehr schwer zu lösen waren.


 






Gender Mainstreaming in der Zirkuspädagogik

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Qualifizierung von ehrenamtlichen Mitarbeiter-innen, Analyse der Gleichstellung der Geschlechter in der Zirkusarbeit des BDP, Entwicklung von Fördermaßnahmen, Umsetzung und Dokumentation


Träger: Bund Deutscher PfadfinderInnen   Region: Rotenburg (Wümme)



Bericht Umsetzung 2010 - September 12, 2011 11:40:58
Von Bund Deutscher PfadfinderInnen

Die entwickelten Ideen zum Einsatz des Dinocars in der Vorstellung ließen sich bisher überhaupt noch nicht umsetzen, sind aber weiterhin lebendig und sollen in diesem Jahr angeboten werden.


 


Der Einsatz von Skateboards und Inlinern bei den Proben, im freien Training und in der Vorstellung stieß besonders bei einer Schulklasse, die eine Zirkusklassenfahrt bei uns machte, auf große Begeisterung. Die Schwierigkeiten, mit Skateboards und Inlinern in der mit Matten ausgelegten Manege zu fahren, wurde von der Gruppe durch phantasievolle Erweiterungen unserer Rampe mit eindrucksvollen Konstruktionen aus Biertischen und Bänken gelöst und erfolgreich in die Vorstellung eingebaut. Mit viel Spaß wurden die Ideen dieser Konstruktion von anderen Gruppen aufgegriffen, abgewandelt und mit zusätzlichen Geräten wie Einrädern und Fahrrädern ausprobiert, was wir bei der NeXt Konferenz auf der Bühne zeigten.


 


Im Mai hatten wir zwei sehr nette und engagierte Fachfrauen der DGB-Jugend bei einem Zirkusprojekt zu Gast, die einen Genderwatch durchführten. Hierzu soll es einen ausführlichen Extrabericht geben. Da wir diesen leider trotz mehrmaligen Nachfragens noch immer nicht erhalten haben, soll nun hier aus der mündlichen Nachbesprechung kurz berichtet werden. Unser Projekt, die Angebote, die Zirkuspädagogik und unsere Umsetzung wurden von den Mitarbeiterinnen der DGB-Jugend sehr gelobt und begeistert beobachtet. Auch die Genderaspekte, die in den einzelnen Proben enthalten sind, stießen auf große Zufriedenheit bei den Beobachterinnen. Es gab nur kleinere Vorschläge zur weiteren Verbesserung und Vertiefung der Genderanteile in unserer Zirkusarbeit. Dies war z.B. bei der Fakirprobe, bei welcher die Mädchen Tops angeboten bekommen, um sich in der Ausprobierphase mit dem Bauch oder Rücken auf Scherben und Nagelbrett legen zu können. Hier gab es den Vorschlag, auch den Jungen ein Top anzubieten, was wir beim nächsten Projekt auch erfolgreich ausprobierten. Das Top wurde dann Prompt von einem Jungen begeistert angenommen und sogar in der Vorstellung mit einer lustigen Frisur aus vielen kleinen Zöpfchen bei der Aufführung getragen.


 


Um das Einradfahren für Jungs interessanter zu gestalten, versuchten wir, dieses in die Ausprobierphasen am Anfang eines jeden Zirkusprojektes wieder aufzunehmen. (Wir hatten uns vorher entschlossen, das Einradfahren besonders bei den kurzen Zirkusprojekten in der Ausprobierphase nicht mehr anzubieten, weil es für absolute Einradanfänger in der kurzen Zeit nicht möglich ist, das Einradfahren zu lernen und in der Vorstellung damit aufzutreten.) Das Anbieten einer Ausprobierphase für Einrad führte dazu, dass das Einrad insgesamt etwas mehr ausgewählt wurde und die Teilnehmenden Kompetenzansätze erwarben, die sonst nicht wahrgenommen worden währen. Darum hat sich dieses Angebot auf jeden Fall als sinnvoll erwiesen und wir werden es beibehalten, obwohl es noch nicht direkt erkennbar dazu geführt hat, dass mehr Jungen Einrad auswählen.


 


Ganz intensiv wurde in allen Projekten in diesem Jahr die Möglichkeit geboten, dass auch die Jungen in den Kostümproben, besonders für die Clownnummern, Kleider anprobieren und teilweise auch darin auftreten.


 


Besonders bei unserer jährlichen Tournee, dem Sommertreck, muss das Zirkuszelt häufig auf und abgebaut werden, dabei müssen u.a. 1,20 m lange Erdnägel etwa 1m tief in die Erde geschlagen werden. Der Auf und Abbau erfolgt mit der ganzen Gruppe, alle sollen nach ihren Möglichkeiten mithelfen. Dabei ist die Gruppe einer gewissen Belastung ausgesetzt, die von allen großen Einsatz erfordert. Meistens gibt es in einer Gruppe welche, die zur Stelle sind und gerne mit anpacken und andere, die sich drücken. Um die Arbeiten gerecht zu verteilen machen wir oft Arbeitsgruppen, die dann für bestimmte Teilaufgaben meist mit Hilfe einer Betreuerin oder eines Betreuers zuständig sind. Dadurch versuchen wir, die Aufgaben überschaubarer zu machen. Im Zuge dessen hat sich über die Jahre die Richtlinie entwickelt, dass alle, die noch keine 10 Jahre alt sind, nicht unbedingt einen Erdnagel einschlagen müssen, weil sie dazu körperlich noch kaum in der Lage sind. Alle 10 jährigen sollen jedesmal einen Erdnagel einschlagen, alle 11 jährigen 2 und alle ab 12 Jahren 3. (Auch die Köchin hat sich da in einigen Jahren mit viel Spaß für alle mit eingebracht). Es wird aber nur als Richtwert gehandhabt. Es gibt keine Kontrollen, alle dürfen auch mehr einschlagen, es gibt auch die Möglichkeit einen Erdnagel nur halb einzuschlagen und dann abzuwechseln, und es können auch die jüngeren einige Schläge probieren. Zu Beginn des Gesamtprojektes Gender mainstreaming in der Zirkuspädagogik im letzten Jahr hatten wir beobachtet, dass häufig Jungen gerne Erdnägel einschlagen und die Mädchen sich eher zurückhalten. Wir fragten uns nun bei den Vorbereitungen für die diesjährige Tournee, woran das liegen könnte und beschlossen vermehrt darauf zu achten, den Mädchen dabei Unterstützung zu geben, indem wir versuchen wollten, ihnen Fachkompetenzen zu vermitteln und Tipps zu Einschlagtechniken zu geben. Leider hatten wir dann in diesem Jahr eine Gruppenzusammensetzung von eher jüngeren Mädchen (10-13 Jahre) und eher älteren Jungen (12-15 Jahre), wobei diese Mädchen teilweise für ihr Alter eher zierlich gebaut waren, so dass wir unser Konzept in diesem Jahr nur ganz ansatzweise umsetzen konnten, es aber für die Zukunft weiter verfolgen wollen.


 


Ab Ende der Sommerferien beschäftigte uns dann aus gegebenem Anlass besonders das Thema Übergriffe (wegen der Vorfälle auf Ammeland). Neben Grundsatzgesprächen, wiederholtem und verstärktem ins Bewusstsein rücken der Jugendschutzgesetze beim Team und bei den Teilnehmenden und erhöhter Aufmerksamkeit für Vorgänge in der jeweiligen Gruppe, besonders in den Pausen, versuchten wir sehr erfolgreich die präventiven Möglichkeiten der Zirkustechniken zu nutzen. So bietet z.B. die Akrobatik viele Möglichkeiten des Erlebens von Körperkontakt, angenehmen und unangenehmen Berührungen, Erweiterung der Selbst- und Fremdwahrnehmung, Wahrnehmung der eigenen Grenzen und der der anderen. Für diese vielfältigen Möglichkeiten konnten wir auch das Aufwärmtraining einsetzen. Wir arbeiteten mit diesen vertieften Möglichkeiten dann im Herbst mit einer Gruppe, in der sehr viele Teilnehmende mit sozialen Problemen z.B. aus Pflegefamilien und Einrichtungen waren. Das Konzept und das gesamte Setting im Zirkusprojekt (vielfältige Angebote ohne Leistungsdruck, aber mit Anforderungen, die Erfolgserlebnisse entstehen lassen) führte im Laufe der Woche dazu, dass die zunächst eher angespannten Teilnehmenden ganz entspannt eine schöne Freizeit genießen konnten. Trotz des eher hohen Aggressionspotenzials dieser Gruppe wurden Auseinandersetzungen deutlich seltener, und wenn sie auftraten konnten sie von den Teilnehmenden sehr sozialverträglich gelöst werden.


 


 


Immer wieder beobachten wir, das Kinder in einem bestimmten Alter, und zwar etwa in der 3./4. Klasse, das andere Geschlecht massiv ablehnen (Jungs sind doof). Wir fragen uns, welche Entwicklung sich in dieser Phase abspielt und wie damit umgegangen werden kann. Es können verschiedene Ausprägungen der Ablehnung festgestellt werden. Es kann sein, das es für einige schon eine Vergewaltigung ist, wenn sie aufgefordert werden, neben einem Kind anderen Geschlechts auch nur im Kreis zu stehen, oder wenn im Ablaufplan zwischen den Namen der Mitwirkenden einer Nummer ein Pluszeichen steht. Wir versuchen, auf solche Situationen einzugehen, indem wir z.B. bei unserer großen Anfangs- Pyramide einzelnen anbieten, die Plätze zu tauschen und die Namen im Ablaufplan durch ein Komma zu trennen. Trotzdem bleiben bei diesem Thema noch Fragen offen, die weiterhin bearbeitet werden sollen.


 


 


Gelegentlich ergibt es sich, dass beim Zirkus Wanjanini reine Mädchengruppen entstehen. Z.B. hatten sich bei einer regelmäßigen Gruppe in diesem Jahr nur Mädchen angemeldet, oder es haben bei einer Freizeit nur Mädchen eine bestimmte Zirkustechnik ausgewählt, so dass die Proben für diese Technik in einer reinen Mädchengruppe stattfinden (z.B. Einrad). Manchmal wurde in diesen Gruppen dann konzentriert und selbständig an den Nummern gearbeitet, manchmal gab es aber auch besondere Konflikte (bösartig als Zickenkrieg bezeichnet) die sehr schwer zu lösen waren.